Distichiasis/ektopische Zilien
ektopische Zilien:
Sind Wimpern, die durch die Bindehaut brechen und somit durch den ständigen
Reiz die Hornhaut schädigen können.
Sie sollten chirurgisch entfernt werden.
Distichiasis:
Wird auch als zweite Wimpernreihe
Bezeichnung. Beschreibt man das Auftreten von
Härchen oder Wimpern am eigentlich freien, unbehaarten und glatten Lidrand des
Auges. Es liegen dort die
Ausführungsgänge der so genannten Meibom-Drüsen,
die eigentlich eine eher ölige Substanz bilden, die sich mit der
Tränenflüssigkeit vermischen und dafür sorgt, dass diese nicht zu schnell
verdunstet. Bei der Distichiasis entspringen aus diesen Meibom-Drüsen kleine
Härchen. Dabei kann es sich um
einzelne, feine Härchen handeln oder auch um borstige Haare oder auch ganze
Haarnester . Es wachsen die Haare in
Richtung auf das Auge zu, sie können aber auch wie die Wimpern vom Auge weg
wachsen. Diese Haare nennt man auch Distichien. Die
Distichien können am Ober- oder Unterlid auftreten. Man spricht von ektopischen Zilien,
wenn überzählige Wimpern aus versprengten Haaranlagen in der Lidbindehaut
wachsen. Sie entspringen aus echten Haaranlagen und nicht aus Meibom-Drüsen,
diese wachsen aber auch in Richtung der Augenoberfläche.
Schematische Darstellung des Auges. Bei Distichiasis wachsen Wimpern am normalerweise freien Lidrand (grüne Pfeile). Quelle: enpevet.de |
Ursachen:
Das Auftreten der
Härchen ist unbekannt, eine Erblichkeit wird angenommen. Einige Hunderassen
sind gehäuft von Distichiasis betroffen, es besteht eine so genannte Prädispositon (erblich bedingte Anlage bzw.
Empfänglichkeit). Da sie wahrscheinlich angeboren ist, müssen die Härchen
nicht bereits von Geburt an vorhanden sein. Sie treten häufig innerhalb der
ersten 1-2 Jahre auf.
Leitsymptome:
Ein gerötetes Auge
und Tränenfluss.
Symptome:
Nur die überzählige Wimpern, die am Auge reiben, führen zu Symptomen. Kommt es
nicht zur Reibung, weil die Wimpern von dem Auge weg wachsen, dann treten auch
keine Krankheitsanzeichen auf. Ab dem 4. Lebensmonat treten meist Die ersten
Symptome einer Distichiasis auf. Diese Härchen sind häufig sehr lang oder
besonders borstig und dadurch reizen sie beim Blinzeln die Hornhaut, das führt
zu tränenden und roten Augen.
Langfristig kommt es zu einer hochgradigen Hornhautveränderung. Da jede dieser Reizung der Hornhaut sehr schmerzhaft ist, versuchen die
betroffenen Hunde, das Auge krampfhaft geschlossen zu halten oder kratzen mit
der Pfote am Auge.
Diagnose:
Ist durch eine
gründliche Untersuchung des Auges vom Tierarzt, mit einer starken, vergrößernden Lichtquelle (Spaltlampe)
einfach zu diagnostizieren.
Behandlung:
Eine einfachste
Behandlung ist das ziehen der Härchen mit einer Pinzette. In den meisten Fällen wachsen die Härchen leider nach, so dass es eine so
genannte elektrolytische Zerstörung des Haarfollikels (als Haarfollikel
bezeichnet man die Strukturen, welche die Haarwurzel umgeben und dadurch das
Haar in der Haut verankern) meist erfolgsversprechender ist. So eine Behandlung
erfolgt in spezialisierten Tierarztpraxen für Augenheilkunde unter Vollnarkose des Hundes. Es gibt auch noch andere Operationstechniken,
die je nach Anzahl, Dicke und Lage der Haare gewählt werden können, wie z.B.
das Herausschneiden oder die Vereisung. Alle Eingriffe erfordert eine
Vollnarkose. Eine bereits bestehende Hornhautveränderungen müssen mit Salben
oder Tropfen behandelt werden.
Vorbeugung:
Betroffene Hunde
sollten nicht für die Zucht verwendet werden.
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