Distichiasis/ektopische Zilien                                     

ektopische Zilien:
Sind Wimpern, die durch die Bindehaut brechen und somit durch den ständigen Reiz die Hornhaut schädigen können.
Sie sollten chirurgisch entfernt werden
.

Distichiasis:
Wird auch als zweite Wimpernreihe Bezeichnung.
Beschreibt man das Auftreten von Härchen oder Wimpern am eigentlich freien, unbehaarten und glatten Lidrand des Auges. Es liegen dort die Ausführungsgänge der so genannten Meibom-Drüsen, die eigentlich eine eher ölige Substanz bilden, die sich mit der Tränenflüssigkeit vermischen und dafür sorgt, dass diese nicht zu schnell verdunstet. Bei der Distichiasis entspringen aus diesen Meibom-Drüsen kleine Härchen. Dabei kann es sich um einzelne, feine Härchen handeln oder auch um borstige Haare oder auch ganze Haarnester . Es wachsen die Haare in Richtung auf das Auge zu, sie können aber auch wie die Wimpern vom Auge weg wachsen. Diese Haare nennt man auch Distichien. Die Distichien können am Ober- oder Unterlid auftreten. Man spricht von ektopischen Zilien, wenn überzählige Wimpern aus versprengten Haaranlagen in der Lidbindehaut wachsen. Sie entspringen aus echten Haaranlagen und nicht aus Meibom-Drüsen, diese wachsen aber auch in Richtung der Augenoberfläche.

Abb. FZ5LBPE9
 
Schematische Darstellung des Auges.
Bei Distichiasis wachsen Wimpern am normalerweise freien Lidrand (grüne Pfeile).
Quelle:
enpevet.de


Ursachen:
Das Auftreten der Härchen ist unbekannt, eine Erblichkeit wird angenommen. Einige Hunderassen sind gehäuft von Distichiasis betroffen, es besteht eine so genannte Prädispositon 
(erblich bedingte Anlage bzw. Empfänglichkeit). Da sie wahrscheinlich angeboren ist, müssen die Härchen nicht bereits von Geburt an vorhanden sein. Sie treten häufig innerhalb der ersten 1-2 Jahre auf.

Leitsymptome:
Ein gerötetes Auge und Tränenfluss.

Symptome:
Nur die überzählige Wimpern, die am Auge reiben, führen zu Symptomen. Kommt es nicht zur Reibung, weil die Wimpern von dem Auge weg wachsen, dann treten auch keine Krankheitsanzeichen auf. Ab dem 4. Lebensmonat treten meist Die ersten Symptome einer Distichiasis auf. Diese Härchen sind häufig sehr lang oder besonders borstig und dadurch reizen sie beim Blinzeln die Hornhaut, das führt zu tränenden und roten Augen.
Langfristig kommt es zu einer hochgradigen Hornhautveränderung. Da jede dieser Reizung der Hornhaut sehr schmerzhaft ist, versuchen die betroffenen Hunde, das Auge krampfhaft geschlossen zu halten oder kratzen mit der Pfote am Auge.

Diagnose:
Ist durch eine gründliche Untersuchung des Auges vom Tierarzt,
mit einer starken, vergrößernden Lichtquelle (Spaltlampe) einfach zu diagnostizieren.

Behandlung:
Eine einfachste Behandlung ist das ziehen der Härchen mit einer Pinzette. In den meisten Fällen wachsen die Härchen leider nach, so dass es eine so genannte elektrolytische Zerstörung des Haarfollikels (als Haarfollikel bezeichnet man die Strukturen, welche die Haarwurzel umgeben und dadurch das Haar in der Haut verankern) meist erfolgsversprechender ist. So eine Behandlung erfolgt in spezialisierten Tierarztpraxen für Augenheilkunde unter Vollnarkose des Hundes. Es gibt auch noch andere Operationstechniken, die je nach Anzahl, Dicke und Lage der Haare gewählt werden können, wie z.B. das Herausschneiden oder die Vereisung. Alle Eingriffe erfordert eine Vollnarkose. Eine bereits bestehende Hornhautveränderungen müssen mit Salben oder Tropfen behandelt werden.

Vorbeugung:
Betroffene Hunde sollten nicht für die Zucht verwendet werden.

 

 
 Quelle: tieraugen.at

 

 
Quelle: tieraugen.at

 


Ein
Mops mit einer Distichie im Oberlid des linken Auges.
Quelle: tieraugen.at